Von Folk und World beeinflusster Jazz voller besonderer Höhepunkte
Anno 2009 konnte die aus ehemaligen Jazzstudenten der Middlesex University bestehende Band Led Bib mit ihrem Auftritt beim renommierten britischen Mercury Preis sehr beeindrucken, was nicht nur an ihrer fast schon aufrührerischen Vermengung von Genres und Stilen lag, sondern vor allem weil sie damit deutlich machten, dass Jazz in der Lage ist, ein breiteres Publikum anzusprechen, wenn er nur den Mut hat, zu vergessen, wie cool er sein soll. Led Bibs Bassist ist der in Tel Aviv geborene LIRAN DONIN, ein Virtuose, der nach Jahren als heiß begehrter Spieler und Komponist nun seine eigene Band 1000 BOATS gegründet und mit ihr 2019 das außergewöhnliche, viel beachtete Album "8 Songs" veröffentlicht hat. Das hier gebotene songartige Repertoire ist dem Folk und der World Music fast näher als dem Jazz. Tracks enden oft mit wilden Improvisationen und Ausbrüchen im Stil von Led Bib, doch ihre melodische Wärme verführt mit Saxofon-Harmonien, die an mal an Carla Bley, den vom Folk beeinflussten Jazz von Avishai Cohen oder die fröhliche Polyfonie von Hermeto Pascoal erinnert. Über all dem jagt Liran Donin mit seinem wieselflinken Bassspiel voller Hooks von einem Höhepunkt zum anderen. Sehr besondere Musik einer sehr besonderen Band.