LEOPARD ist pünktlich zum Beginn eines neuen Jahrzehnts angetreten, um sich mit Krallen aus eingängigen Gitarrenriffs, einem sanften Fell aus Melodien und leuchtenden Augen voller ehrlicher Texte durch das von Ironie verseuchte Dickicht der postmodernen Pop-Musik zu kämpfen. Das Ziel: Anknüpfen an die Zeiten, als Gitarrenmusik noch Bedrohung, Versprechen und Befreiung war. Als alles möglich schien. Als alles möglich war. Warum? Weil noch immer alles möglich ist. Und auch immer sein wird.
White Creatures - das Debütalbum von Black Sea Dahu - ist genau die Art von Platte, die deine innere Architektur neu ordnet und die dich letztendlich die Welt und dich selbst in einem neuen Lichte betrachten lässt. Wenn du es zulässt. Drückt man auf Play, begibt man sich im Grunde auf die Suche nach einer Vision, betrachtet man eine Darstellung menschlicher Verfassung, gleich einem Röntgenbild, so wie Sängerin und Songwriterin Janine Cathrein sie erlebt.
Die gesamte Reise - denn danach fühlt es sich an - ist eine kiesige und staubige, aber reich orchestrierte und filmische Lesart urbaner Folk-Ästhetik. Die Arrangements, durchweg riesig, unterstützen und verstärken das sorgsam abgestimmte und emotional getränkte Songwriting - so wie man es eigentlich eher von Künstler_innen mit umfangreichem Œuvre erwarten würde. Black Sea Dahu dagegen startet gerade erst.