Akne Kid Joe sind der picklige kleine Scheißer aus der ersten Reihe und allergisch auf voll viel, v.A. auf „Summer of 69“ von Bryan Adams. Mukke zwischen dilettantischem Schrammelpunk, NDW und Classic-Rock. Textlich zwischen Kartoffelstampfer, Shitstorm und Traumabewältigung.
Nach der Bandgründung im Winter 2016 war sich das Nürnberger Quartett einig: erstmal 1,5 Jahre proben bevor man sich auf eine Bühne traut. Durch Zufall aber wurde ein Handymitschnitt aus der ersten Probe zum viralen Erfolg und die Band konnte dem Druck des Marktes nicht länger standhalten. Völlig größenwahnsinnig veröffentlichten die Dilettantenpunks ihre Debut-EP „haste nich gesehn!“ am Tag des ersten Konzertes der Bandgeschichte im April 2017. Im Herbst 2018 folgte der erste Long-Player „Karate Kid Joe“ via Kidnap Music. In diesem musikgewordenen schlechten Wortspiel in trashiger Fernost- Optik wurden diverse Feindbildstereotype (Kartoffeln, Hippies, Poetry Slam) der Reihe nach abgeackert.
Dutzende Konzerte – von Hinterland-AZ bis Großraumdiskothek – später, releasten AKJ im April 2020 mit „Die große Palmöllüge“ ihr Album Numero 2. Das bunte Potpourri aus Vaterlandsverrat, Verschwörungstheorie, Saufen & Liebeskummer wurde von Fanzine bis Feuilleton beklatscht und schaffte es sogar in die Top 30 der deutschen Albumcharts lol.
Live können Akne Kid Joe vor allem eines: mit dem Mittelfinger auf andere zeigen. 70% Wut, 20% Sarkasmus & 10% Pyrotechnik. Insgesamt macht das aber auch total Spaß und man kann mitgrölen, tanzen und am Ende auch mit seinem Mittelfinger auf andere zeigen.
AKJ sind die Antithese zur großen Deutschrock-Geste, der Biss in die Wade der Bequemlichkeit and after all…
… they ́re your wonderwall <3
PS: Das sagt der Bierschinken dazu: „Auf Akne Kid Joe hatte ich richtig Bock. Eigentlich können die nicht viel, aber das wird zusammen so gut in Harmonie gesetzt, dass ich ihnen eine gewisse Genialität unterstelle.“
Oidorno
Sind Oidorno eine begabte Band? Nein! Aber wenigstens geben sie sich Mühe und versuchen, aus jedem Konzert das Beste herauszuholen? Auch nein! Trotzdem begeisterten sie mit ihren nachdenklichen Texten ("Halt die Fresse, ich will saufen") und musikalischer Vielseitigkeit (drei Akkorde) in den letzten Monaten bereits hunderte KunstliebhaberInnen auf Konzerten in Berlin, Leipzig, Frankfurt, Hamburg, Hannover und anderswo. Sky is the limit, und so ist jedes Oidorno-Konzert nicht nur ein einzigartiges Live-Erlebnis, sondern auch eine Challenge: Kann das Publikum betrunkener sein als die Band? (Auch hier: meistens nein). Es liegen auch ein paar Aufnahmen vor (oidorno.bandcamp.com) und das Attribut „Meisterwerk“ war seltener angebracht als hier. Sagen zumindest jene, die es wissen müssen: Die Band selber.
Adorno hätte die Bullen gerufen.
... und sich aus dem Staub gemacht, wie 2019 geschehen, als sie einfach für immer abtauchten. Aber Freunde, es geschehen Zeichen und Wunder: 5 Jahre Akne Kid Joe und endloses Nachbohren zwangen sie aus der Deckung um sich für ein Wochenende = zwei exklusive Konzerte - ein Kurzzeit-Comeback quasi - noch einmal auf die Bretter, die den Exzess bedeuten, zu trauen. Also, seid dabei, das wirds so schnell nicht wieder geben! Und danach könnt ihr alle in Ruhe weitersaufen, dann halten sie auch die Fresse!
The Dead End Kids
Was macht man als adoleszenter Mensch in einer mittelgroßen Stadt, die zwar als Teil der Montanregion Erzgebirge zum Unesco Welterbe zählt, aber sonst nicht viel zu bieten hat? Klar, eine Band gründen und mit Glitzerkanonen auf Spießer schießen, was sonst? Doch THE DEAD END KIDS können mehr, als nur Glitzer drüber streuen. Angefangen als klassische Schülerband haben sie über die Jahre einen eigenen Stil entwickelt, irgendwo zwischen Punk und Powerpop mit einer dezenten Metalkante. In den, in Deutsch und Englisch verfassten, Texten beschäftigt man sich mit persönlichen Erinnerungen, omnipräsenten Selbstdarsteller*innen im Optimierungswahn oder der Alternative, die niemals eine sein wird. Konfetti und Eskalation treffen auf Politische Statements und urbane Isolation, orchestriert von treibenden Drums und einer abwechslungsreichen Saitenfraktion. GlitzerpowerPunk eben.