Adapter ist ein deutsch-isländisches Ensemble für Neue Musik mit Sitz in Berlin. Den Kern der Gruppe bildet ein Quartett aus Flöte, Klarinette, Harfe und Schlagzeug. Mit progressivem und kraftvollem Stil widmen sich die Musiker*innen in Konzerten und im Studio einem individuellen und internationalen Repertoire zeitgenössischer Musik, hinterfragen in experimentellen Settings den Begriff des Kammermusikalischen.
Simon Løffler (*1981) komponiert Stücke, die Instrumente als natürliche Erweiterung des Körpers erforschen. Nur wenige seiner Stücke werden mit traditionellenInstrumenten gespielt, vielmehr wird ein neuer instrumentaler Ansatz gesucht, um eine Musik zu erschaffen, die feinste Details der Bewegungen unserer Körper erforscht.
Ensemble Adapter und Simon Løffler sind regelmäßige Gäste auf den wichtigsten internationalen Festivals für neue Musik, jetzt sind sie erstmals auch in HELLERAU zu erleben.
Jonathan Shapiro ist Schlagzeuger bei Decoder Ensemble, RADAR Ensemble und Ensemble Laboratorium, außerdem gastiert der international profilierte Künstler häufig mit Gruppen wie Ensemble MusikFabrik, Ensemble Resonanz, Alarm Will Sound, Reflexion K, Signal und Newband.
Alexander Schubert ist einer der aktuell interessantesten Komponisten, die sich genreübergreifend mit der Schnittstelle akustischer und elektronischer Musik beschäftigen. Formal notierte Live-Elektronik-Kompositionen und Tonbandwerke gehören ebenso zu seinem Arbeitsfeld wie der Entwurf von Software-Setups und sensorbasierte Erweiterungen von Instrumenten für eine intuitive Bedienung im improvisierten Kontext.
Alexander Schubert zu Laplace Tiger (2009) für Schlagzeug, Sensoren, Live-Elektronik und Live-Video: „Die Verwendung der Sensoren an den Armen des Interpreten ermöglicht die vollständige Kontrolle der Live-Elektronik und Strukturierung des Stückes. Diese Bewegungen sind außerdem der Auslöser für das Live-Video.
Laplace Tiger (2009) 12′ For drum kit, arm-sensors, live-electronics and live-video Performed by Jonathan Shapiro
Basierend auf dieser technischen Voraussetzung wollte ich etwas realisieren, das wie eine große Faltung funktioniert: Das gespielte Material wird zeitlich versetzt mit der Bewegung des akustischen Instrumentenspiels verwoben – es wird zeitlich und in Bezug auf die Bewegung ineinander verschränkt. Doch auch die zusätzlichen Klänge und Genre-Elemente werden in das Spiel des Schlagzeugers mit integriert, so dass er in die Lage versetzt wird, diese über ein solistisches Repertoire hinausgehenden Versatzstücke mit zu steuern, aber vor allem zu integrieren. Das Verschachteln von Klangfetzen, der Perkussion selber und der Live-Elektronik, zusammengeführt in der Bewegung des Musikers, zu einem Resultat, das zwischen zeitgenössischer Musik und Electronica liegt, war es, was mich gereizt hat. […] Mir dienen die Felder der mathematischen Integration und Faltung dabei schlicht als Sinnbild und wissenschaftlich pseudo-korrekte Beschreibung des Ineinanderklappens von Zeit, Bewegung und Stilistik.“
Programm
Ensemble Adapter
Simon Løffler (*1980)
A (2010) for childrens instruments: 2 small glockenspiel, a small casio synth and toy piano
B (2012) for 3 players, 6 effect pedals, 3 neon lamps, and a loose mono jack cable
D (2013) for 30 string bowed psalterium, glockenspiel and gran cassa
E (2017) for 3 musicians playing fluorescent lights and triangles
H (2016/17) for 4 musicians and motors
Monodactyl (2016) for 5 musicians
Jonathan Shapiro
Alexander Schubert (*1979)
Laplace Tiger (2009)for drum kit, arm-sensors, live-electronics and live-video
In Anschluss extended-electronics by objekt_klein_a