Finissage! Die von uns ins Herz genommene Ausstellung 'Durchs wilde Kurdistan' geht zu Ende. Damit dieser ein schöner und unvergesslicher Abend wird, gibt es einen finalen Vortrag und kurdischen Live-Rap von Ahmado 7.87 bevor die Bilder weiterziehen.
Durchs wilde Kurdistan heißt ein Roman von Karl May auf den sich die Ausstellung von Ricaletto, ironisch bezieht. May war wahrscheinlich nie dort. Der Künstler hingegen schloss sich einer kleinen Delegation des Internationalistischen Zentrums Dresden und des Kurdischen Studierenden Verbandes (YXK) an und besuchte diese Gebiete Anfang des Jahres 2017. Gemeinsam waren sie gut einen Monat in Süd-Kurfdistan unterwegs. Dort trafen sie sich mit Menschen verschiedener politischer Hintergründe, lernten Projekte kennen und Strukturen verstehen. Der Fokus lag dabie auf „Camp Mexmûr“, ein Flüchtlingslager welches von den BewohnerInnen radikal-demokratisch selbstverwaltet wird. In den 1990er Jahren vor der Repression des Türkischen Staates geflohen, haben sich hier ca. 10.000 bis 15.000 Menschen niedergelassen und organisiert. Sie nehmen starken Bezug auf den demokratischen Konföderalismus, ein Konzept das beispielsweise auch für die basis-demokratische Selbstverwaltung Rojavas / der Demokratischen Föderation Nordsyriens die Basis bildet. Zum Zeitpunkt der Reise hatte der sog. Islamische Staat Mossul sowie Teile des Iraks und Syriens unter Kontrolle. Neben einer internationalen Koalition, sind es vor allem kurdische KämpferInnen, welche den Kampf gegen die Islamisten führten und führen. Vor dem Hintergrund dieser Situation besuchten sie u.a auch eine Frontlinie bei Kirkuk und das Rückzugsgebiet der in Deutschland immer noch verbotenen P.K.K. in den Qandil-Bergen, um einen kleinen Eindruck vom Leben und Kampf der Guerilla zu machen. So entstand eine Reisereportage in Form einer Graphic Novel sowie mehrere Interviews und Zeichnungen. Die Ausstellung wurde u.a. im Museeum für Moderen Kunst III in Frankfurt am Main, in der Athens School for Fine Arts und mehreren Off-Sapces ausgestellt und mit politischen Vorträgen gerahmt. Ab dem 25.10.2018 bis 27.11.2018 ist sie nun in der Rösslstube auf der Friedrichstraße 37 in Dresden zu sehen. Ricaletto und sein Delegationspartner Sven Wegner, werden auf der Vernisage in die Ausstellung einführen und geben einen kurzen Überblick über die politische, kulturelle und sozialen Situation in Süd-Kurdistan.

Das Medium Radio verändert sich. Dass das lineare Programm durch crossmediale Inhalte ergänzt wird, ist inzwischen Alltag. Dieser Workshop ist ein kreativer Brückenschlag zwischen klassischen Radioreportagen und den Möglichkeiten der Fotoreportage. Wir hören und schauen uns um in den Ecken der Stadt, die uns sonst verborgen bleiben. Das können Höfe, Parkhäuser, Industriebrachen oder Plätze sein, die noch im Dornröschenschlaf schlummern, aber bald mit Leben gefüllt werden oder einmal belebt waren. Der Kurs führt sehr schnell in die journalistische Praxis. Am Anfang steht jedoch eine bedarfsgerechte Einführung in die Aufnahme- und Bearbeitungstechnik und eine adäquate Vermittlung gestalterischer Grundkenntnisse und ins Storytelling. Danach entwickeln wir mögliche Themen, die für viele Menschen in der Stadt relevant, interessant und spannend sind. Es gibt reichlich Zeit für praktische Arbeit in der Stadt und Einzelcoachings auf Wunsch. Die Dozentin Anja Pietsch ist Fotografin und Leiterin des Berliner Vereins SocialVisions. Methodisch arbeitet sie mit Psychogeografie und ethnografischen Erkundungen. Benötigte Materialien: Aufnahmegerät, Fotoapparat, Laptop Benötigte Software: Audacity oder vergleichbare DAW, GIMP oder vergleichbares Bildbearbeitungsprogramm Anmeldung: jenz@coloradio.org