17:0018:00
11. Apr
( Diskussion / Vortrag )
Streit um das Feministische Subjekt – A never ending story?
  • Cordula Trunk
  • Eintritt frei
Von Frau zu Flinta* und zurück?1 Der Streit um das politische Subjekt Frau zieht sich durch die Geschichte der feministischen Bewegung wie ein roter Faden. In den 1970er-Jahren begaben sich Frauen in sogenannten „Selbsterfahrungsgruppen“ auf die Suche danach, was es überhaupt heißt eine „Frau zu sein“. Das Ergebnis des kommunikativen Austausches war ein vereinigendes Moment, ein Gefühl dazu zu gehören. Es entstand über die gemeinsame Erfahrung der geteilten Betroffenheit durch sexuelle und intellektuelle Unterdrückung, die umfassende Zuständigkeit für Hausarbeit und Kindererziehung, häusliche Gewalt und triste Berufsaussichten. Dem kommunikativen Austausch der Unterdrückungserfahrungen entsprang die Erkenntnis, dass sich Frauen zusammenschließen müssen, um gemeinsam gegen die gesellschaftliche Diskriminierung vorzugehen: Sie fanden sich in einem feministischen „Wir Frauen“, um gegen das Patriarchat zu kämpfen. Dieses Kollektivsubjekt Frau entfaltete enorme Mobilisierungskraft und der Protest der Neuen Frauenbewegung veränderte die deutsche Gesellschaft nachhaltig. Doch wer kämpfte hier eigentlich für wen? Die Anfangseuphorie, die der Moment der Vereinigung auf ein Kollektivsubjekt innehatte, lies immer mehr nach und die Differenzen zwischen den Frauen traten in den Vordergrund. Das politische Subjekt Frau wurde aus verschiedenen Richtungen kritisiert: Lesben, Prololesben, Krüppellesben, autonom organisierte Frauen, jüdische Frauen, Schwarze Frauen und Migrant*innen – sie alle machten deutlich, dass ihre Erfahrung und Lebensrealitäten in dem als weiß, heterosexuell und bürgerlich imaginierten politischen Subjekt Frauen ausgeschlossen waren. Zusätzlich institutionalisierte und akademisierte sich die Bewegung und entfernte sich zunehmend von ihren Ursprüngen als Basisbewegung, die eine Stellvertreter*innenpolitik und innere Hierarchien ablehnte. In den 1990er-Jahren explodierte mit der Sex-Gender-Debatte der Streit endgültig. Auslöser der Debatte war Judith Butlers Buch Gender Trouble, das die theoretischen und politischen Auseinandersetzungen nachhaltig veränderte und den deutschen Feminismus mit der Queer Theory konfrontierte. Diese neueren Theorien dekonstruierten und flexibilisierten das Kollektivsubjekt Frau, welches an die Vorstellung der Stabilität und Konstanz des Frau-Seins gebunden war und nun in gewisser Weise aufgelöst wurde. Nach der Kritik an dem Subjekt wurde nun die Basis – die Frau an sich – in Frage gestellt. Spätestens ab den 2000er-Jahren gab es auch in Deutschland Debatten um inter-Personen, Transinklusion und -exklusion. Trans-Frauen kritisierten wiederum, dass sie im Subjekt Frau nicht mitgemeint seien und litten unter Benachteiligung, prekären Existenzen und massiver transfeindlicher Gewalt. Bis heute kämpfen sie um ihre Akzeptanz und Position innerhalb des Feminismus. Der Vortrag beleuchtet die Geschichte der feministischen Bewegung anhand der Konflikte um das politische Subjekt Frau. Doch warum wird immer wieder über das Subjekt gestritten? Was hat es mit dem Subjekt auf sich, dass es immer wieder zentraler Diskussionspunkt innerhalb der feministischen Bewegungen ist? Der Vortrag basiert auf der Dissertation von Cordula Trunk, in der sie die Subjektbegriffe der deutschen feministischen Bewegungen anhand zweier zentraler Debatten erforscht: Der Sex-Gender-Debatte (1993) und der Queer vs. Feminismus-Debatte (2011). Vom Kollektivsubjekt Frau, zu queeren Subjekten, hin zu aktuellen Subjektkonstruktionen fragt sie: Wie ist Emanzipation und Widerstand gegen Ausbeutung und Herrschaft in den jeweiligen Subjekt-Begriffen denkbar? Ziel ist es, sich der eigenen feministischen Geschichte ein wenig mehr bewusst zu werden und daraus Wissen und Kraft für den Streit um eine bessere Zukunft für alle zu ziehen. 1 Flinta* ist ein Akronym für Frauen, Lesben, inter-, nicht-binär, trans-, und agender Personen. Der Asterix steht für die Unabgeschlossenheit der Kategorien. Referent*in: Cordula Trunk promoviert in Leipzig interdisziplinär in der Philosophie und der Kulturgeschichte zur Frage des Feministischen Subjekts und den Möglichkeiten von Emanzipation und Widerstand. Sie hat in Bayreuth, Barcelona und Leipzig Ökonomie, Philosophie und Kulturwissenschaften studiert und ist seit vielen Jahren in der feministischen und antifaschistischen Bewegung engagiert. Theorie und Praxis gehören für sie dabei untrennbar zusammen. Zuletzt hat sie mit ihrem Theoriekollektiv MF3000 das Buch „Verändern wir die Welt, sie braucht es!“ im Querverlag publiziert. In ihrer Rolle als Vortragende und Forscher*in ist ihr Pronomen sie. Wenn sie nicht gerade Bücher liest, steht sie im IFZ an der Tür und versucht allen eine gute Party zu ermöglichen. Sie liebt Pizza und Bier und denkt, dass es sehr mutig und vernünftig ist, mit über 30 noch an eine bessere Welt für alle zu glauben.
19:0020:00
11. Apr
( Konzert )
Ultra Silvam
  • Ultra Silvam
    Gleichmacher
  • Metal
  • 12,-
A night of mold and grievance
19:0020:00
11. Apr
( Konzert )
Betreutes Singen
  • Demian Kappenstein
    Reentko Dirks
  • ausverkauft
Seit 2017 laden Demian Kappenstein und Reentko Dirks einmal monatlich ans imaginäre Lagerfeuer zum geselligen Singen quer durch die Geschichte der Popmusik. Kurzweilig und stets mit einem Augenzwinkern begeben sie sich mit Euch zusammen auf eine Expedition in die Weiten eures musikalischen Horizontes auf der Suche nach goldenen Melodien. Kein Abgrund ist zu Tief, keine Ton zu hoch - egal ob Rolad Kaiser oder Peter Fox, ob Bon Jovi oder Pipi Langstrumpf - wichtig ist nur die Freude am gemeinsamen Intonieren der Fundstücke. Ihr wünscht Euch einfach eure Lieblingssongs, Reentko, dem man nachsagt, auf Zuruf an die 2000 Stücke spielen zu können, begleitet an der Gitarre, Demian moderiert und weiß die Cajón zu spielen. Den Songtext gibt´s der Einfachheit halber an die Wand projiziert. Ihr singt. Fertig!
19:3020:00
11. Apr
( Konzert )
Dienstagssalon: Searching for Home
  • Searching for Home
    Max Rademann
  • 11,-
Nur das Beste aus Jazz, Indie-Pop, Elektronik, Improvisation und Neuer Musik! Talkmaster Max Rademann lädt regelmäßig bekannte wie unbekannte Musiker:innen zum Dienstagssalon ein, um sie in entspannter Atmosphäre musikalisch und im lockeren Gespräch dem geneigten Publikum zu präsentieren.

Searching for Home steht für Spannung, Vielfalt und das Aufbrechen von Genregrenzen. Das 2016 gegründete Bandkollektiv vereint 11 Ausnahmemusiker*innen aus ganz Deutschland, die sich im Rahmen hochkarätiger sächsischer Projekte wie dem Jugendjazzorchester Sachsen, der Dresden Bigband oder dem Large Ensemble „Three Atmospheres“ kennengelernt haben. Die jungen Bandmitglieder konnten bereits mit bedeutenden Größen der Branche wie Samuel Rösch („The Voice of Germany 2018“), Max Mutzke (Eurovision Song Contest 2004) oder Clemens C. Pötzsch zusammenarbeiten und sind als Musikstudierende (u.a. HMdK Stuttgart, HMT Leipzig, HfM Dresden, JiB Berlin) oder -Produzenten (Blut Audio, Bauer Studios) tätig.

Mit „Hidden Errors“ bringt das Kollektiv sein zweites Album frisch aus legendären Bauer Studios Ludwigsburg auf die Festivals und in die Clubs Deutschlands. Neben Jazz-, Funk und Soul hat die Band ihre poppigen Songs dieses Mal auch mit Einflüssen aus afrikanischer Folklore, Trap-Beats oder Sounds aus dem nahen Osten versehen. Die 11 neuen Songs strotzen vor Energie und Spielfreude und wirken aufgeräumter, strukturierter und facettenreicher als frühere Stücke. Minimalistische Songs treffen auf bombastische Teile, in der die gesamte Band inklusive eines dreiköpfigen Bläsersatzes zu hören ist. Zentrale Elemente bleiben starke Gesangs- und Instrumentalmelodien, pulsierende Grooves und erfrischende Soli.

Seit dem Debütalbum „Let Yourself Break“ (2019) hat die Band über 50 Konzerte in ganz Deutschland gespielt, mit in- und ausländischen Künstler*innen wie Vincent Meißner (Leipzig) oder Rosie Frater-Taylor (London) zusammengespielt und eine Livesessionproduktion realisiert.

Searching for Home geht 2023 endlich wieder auf Deutschlandtour gehen und wird „Hidden Errors“ ihren Fans präsentieren.
19:3020:00
11. Apr
( Konzert )
dasKONZERTs #3
  • Lara Alarcón
    Shannon Soundquis
  • Electronisch
  • Eintritt frei
Wir eröffnen unser Jahresprogramm im C.Rockefeller Center mit einer besonderen Ausgabe der Konzertreihe DAS KONZERTS 3: 

Das neue elektronische experimentelle improvisierte KONZERTs findet in verschiedenen ungewöhnlichen Konzertsälen in Dresden statt – wo manchmal auch getanzt, gelesen, gekocht und gegessen wird.

Lara Alarcón
is an argentinian vocalist ~ improviser and composer ~ Berlin Based and with a foot in Bern. Her work as a vocalist is based on the performativity of the instrument in prosthetic dialectics. Beyond extended techniques she works with sonic complexities and noise. Expanding this by usinglarge amplification, pedals or live electronics, tape recorders, radios, tv.

She seeks protolanguage and explores the communicational gesture without the necessity of sense or meaning. In her compositions she composes to improvise. Active in the field of electroacoustic and experimental music, she explores the intrinsic act of playing/performing, shaping time with contrast and intensity. The topics usually are geopolitics as a problematic, madness and mental ‘illness’ as a possibility to explore beyond human capacities. She has been active in the fields of experimental, contemporary and improvised music from a young age. Started her trainings in voice at the age of 8, later on she studied at Conservatorio Gilardo Gilardi vocal technique, Composition at Universidad de La Plata, ARG and right now continues her studies in Composition at Universitaet der Künste Berlin.

Antje Meichsner / Shannon Soundquist
ist Sound Artist und Radiomacherin. Sie hat eine Abschluss in Kunstgeschichte, Psychologie, Kommunikationswissenschaft und studierte Medienkunst bei Carsten Nicolai / Alva Noto, und derzeit bei Nevin Aladağ. Sie arbeitet konzeptuell mit Sound, Text, Grafik und Typografie. Ihre Kompositionen und Live-Sets sind cineastisch, düster, noisig, nicht-tonal und konzeptuell. Sie basieren auf der De- und Rekonstruktion von Körpergeräuschen und Sprachmaterial, das poetisch um das Befinden des Subjekts in der Gesellschaft kreist. Ihre Arbeiten sind sowohl installativ / hörspielförmig als auch performativ. Ihre Forschungsfrage zu Sound ist: Wie können Körpergeräusche und Sprache in abstrakte elektronische Sounds gemorpht werden und umgekehrt? Wie fühlt sich die Grenze von Verstehen und Bedeutung an.
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