Neben klassischen Festivalformaten wie Partys oder Konzerte gibt es bei DAVE immer auch Panels und Diskussionen, welche die inhaltliche Ebene von Clubkultur thematisieren. »8×8« ist ein solches Format, das die Organisatoren von DAVE 2014 gemeinsam mit der Scheune Akademie konzipierten. Doch was steckt hinter der Formel »8×8«?
Ganz einfach: Acht Protagonist*nnen der Dresdner Clubkultur stellen sich vor. Für die Schilderung ihres persönlichen Werdegangs haben sie genau acht Minuten Zeit und in denen beantworten sie u.a. folgende Fragen: Wie sind sie zur Musik gekommen? In welcher Nische der Szene haben sie sich eingenistet? Welche Höhen und Tiefen haben sie auf ihrem Weg erlebt?
Die Podiumsteilnehmer*nnen repräsentieren einen Teil der Musikbranche. Wir lernen also Künstler*nnen, Crews, Booker*nnen, Clubbesitzer*nnen, Labelmacher*nnen sowie viele Aspekte mehr kennen, die, wenn man so will, die Verwertungskette der Musikindustrie darstellen.
Euch erwartet dabei keinesfalls eine Jammerrunde! Es geht um die Vermittlung eines positiven Bildes des eigenen Schaffens, das mitunter auf skurrilen Umwegen zustande gekommen ist und um die Motivation, es einfach mal zu versuchen, seine Ideen und Träume anzupacken und umzusetzen.
Carl Suspect
Ab Mitte der Neunziger entstanden in der Drum’n’Bass-Szene Dresdens immer mehr kurzlebige Off-Locations, die auch musikalisch ihrem düster-machinellen Ambiente in nichts nachstanden. In dieses mitunter zwielichtige Industriedickicht ist Carl Suspect tief eingetaucht. Nachdem er über Broken Beat und Warp Electronica zu Techno und vor allem zu den frühen Kanzleramt Releases kam, waren die Partys wegweisend für seine eigene Musikwahrnehmung. Er entdeckte, dass elektronische Musik nur dann wirklich intensiv ist, wenn sie ihren Urheber, Konventionen und Genregrenzen vergessen lässt. Solch eine Hörerfahrung mit den Mitteln der Tanzmusik zu schaffen, ist ihm beim Auflegen bis heute erstes Anliegen.
Bei Uncanny Valley ist er als einer der drei Geschäftsführer nicht nur für die alltägliche Arbeit, sondern darüber hinaus für die visuelle Präsentation des Labels verantwortlich. Dabei ist er stets bemüht, die Ursprungsidee von Uncanny Valley so gut es geht umzusetzen, nämlich ein Netzwerk zu schaffen, durch das sich Künstler unterschiedlicher Disziplinen gegenseitig inspirieren können, egal ob in Form eines Plattencovers, eines Flyers oder einer Videoarbeit.
Coline
Coline beginnt im Millennium-Jahr 2000 mit dem Auflegen. 2001 spielt sie ihren ersten Gig. 2004 beschließt sie nach Berlin zu ziehen, um in einem Plattenladen zu jobben und erste Erfahrungen als Bookerin und auf größeren Bühnen zu sammeln. Anfang 2006 kehrt Coline zurück und eröffnet vor über 4000 Leuten die Sven Väth Worldtour-Nacht in Dresden. Unzählige Gigs in ganz Deutschland und europaweit folgen. 2007 gewinnt Coline den internationalen Girl DJ Contest im Fuse Club in Brüssel. Ihre Skills und Präsenz on Decks lässt sie neben neun Nationen als einzige deutsche DJ Frau glänzen. Das gibt Antrieb, sich unter anderem für das internationale Netzwerk female:pressure zu engagieren. Sie setzt als Bookerin Akzente in Dresden und Umland, veranstaltet u.a. die Frauen-Partyreihe '“female selection“, gibt Workshops und produziert eigene Tracks.
Hole of Fame
Seit 2012 existiert in der Königsbrücker Straße 39 der Projektraum Hole of Fame. Die Akteurinnen und Akteure engagierten sich bereits davor in anderen Projekten und organisierten unter anderem Kunstausstellungen, Konzerte oder Lesebühnen. Aus dem Bedürfnis, diese Projekte zu vernetzen und daraus neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen, erwuchs der Wunsch, einen Raum als ständige Basis und Veranstaltungsort zu erschaffen. Seither entstehen im Hole of Fame ein bereicherndes kreatives Netzwerk und ein vielfältiges Programm aus Musik, Literatur, Fotografie und Film, Bildender Kunst und allem dazwischen.
Konnektivmusik
Konnektivmusik promotet als Kollektiv elektronische Musik live/DJ und ist bestrebt, unvergleichliche Momente mit erstklassiger Musik, Künstlern und Produktionen zu schaffen. Die Gruppe um Malena Wege, Enea Lu, Franssen, MR / CL und Sankt serviert Musik von Techno, Rave und House bis zu experimentellen Elektronik- und Ambient Stuff - als DJs und Live-Künstler. Die Musik und die Veranstaltungen von Konnektivmusik sollen die Hingabe zur Musik widerspiegeln, inspirieren und glücklich machen. Veranstaltungen, gestaltet als Rückzugsraum - emanzipatorisch und respektvoll. Malena x Franssen sind Artist In Focus 2019 des DAVE Festivals.
objekt klein a
Eine Autobahnkirche für Trinker & Träumer, ein sicherer Hafen für Nachtschwärmer & Tagediebe aller couleur. Das objekt klein a ist ein Ort zum Lauschen und Plauschen, Musizieren, Diskutieren, zum Tanzen und Verfransen, angetrieben vom beständigen Wunsch, den flüchtigen Momenten spontaner Seligkeit eine Heimat zu geben. Das objekt klein a soll all denen Raum bieten, die sich gemeinsam an einem kulturellen Pipapo versuchen wollen. Ein Ort für Konzerte, Theater- & Filmvorstellungen, Performance, Ausstellungen, Lesungen und Diskurs.
Scheune Akademie
Kaum eine Branche ist so spannend für Quereinsteiger*innen, Existenzgründer*innen und engagierte Freund*innen begabter Künstler*innen wie die Musikbranche – Doch die wirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhänge sind sehr komplex. Das Talent, einen guten Song zu erkennen, kann man wahrscheinlich nicht erlernen, die wichtigsten Regeln des Geschäfts dagegen schon! Die Scheune Akademie ist ein Projekt der Dresdner scheune, das Euch auf dem Weg ins Musikgeschäft begleitet. Seit 2008 bieten wir Weiterbildungsangebote zur Musikwirtschaft an und setzen uns für eine bessere Vernetzung und Förderung der sächsischen Musikszene ein. Bei Intensivseminaren, Diskussionsrunden und Vorträgen erklären Profis aus der Praxis die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen der Musikwirtschaft.
Sublab
Der Dresdner Produzent Sublab fing schon früh an mit musizieren, kombiniert Future Garage, Chillstep und Ambient mit Einflüssen verschiedener anderer Stilrichtungen in seinem typischen Sound und kann seit 3 Jahren von seiner Musik leben. Die Tracks “Rising From The Ashes” und “Eden” werden von Dresden bis San Francisco gehört haben mittlerweile mehr als 5 Millionen Plays auf Spotify.
Tolerave
Der Tolerave e.V. ist ein Bündnis von Dresdner Kulturschaffenden aus dem Bereich der elektronischen Musik und zivilgesellschaftlichen Akteuren, das dem Klima der Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz etwas entgegensetzen will. Der Verein betreibt Netzwerkarbeit und wirbt für die Etablierung gewisser Mindeststandards, um gleichermaßen allen Besucher*Innen einen sicheren Rahmen für ihre außeralltäglichen Erfahrungen zu bieten. Zudem sucht der Verein nach Möglichkeiten des Austauschs mit Politik und Verwaltung , damit sich die Szene in Dresden weiter entwickeln kann. So engagierte sich der Verein federführend bei der Abschaffung der Sperrstunde und wirbt bei der jährlich stattfindenden Tolerade, einer Demonstration und Tanzparade, für die Sichtbarmachung der politischen Aspekte und Ansprüche verschiedener Vereine, Initiativen und Crews aus Dresden und Umgebung.