Drei Jahre nach ihrem hochgelobten zweiten Album legen die Leipziger Brass-Punker jetzt endlich nach. „Zurück nach Hause“ geht es nicht nur mit dem neuen Album, sondern auch mit den neuen Liedern aus dem richtigen Leben wieder auf die Bühne – dahin, wo sich die Band am wohlsten fühlt. Tanzbar wie immer, die Texte von hoch politisch bis tief gefühlvoll und immer noch genug Pogo und Polka im Gepäck. Und die Band will in die Clubs und zu den Leuten, die nicht satt und traumlos, sondern aufmerksam, verstört und wütend sind.
Soko Linx:
Seit geraumer Zeit ermittelt die staatliche Exekutive bezüglich einer Bandenmusikalität in den eigenen Reihen. Nachdem in einer internen Studie festgestellt werden konnte, dass es innerhalb der Behörde keinen strukturellen Rassismus gibt und neonazistische Gesinnungen bei den Beamt*innen keine Rolle spielen, überprüft die Administration, aufgrund verschiedener Hinweise aus der Bevölkerung, die Dienststellen auf linksextremistische Strömungen hin.
Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge gründete sich im Dezember 2019 in Leipzig Connewitz eine Band(e), die gitarrenlastige Musik unter die Bevölkerung bringt. Mit schnellem Beat, elektronischer Umrahmung und mehrstimmigen Gesang köderten die Täter*innen ihr Publikum auch schon auf Livekonzerten. In allen Fällen entstand bisher ein Hörgenuss in derzeit noch unbekanntem Ausmaß.
„Nach dem Hören des Albums fühlte ich mich schuldig“ – so lautete das Fazit eines Menschen, der aus Schamgefühl ungenannt bleiben will, nach der ersten Begutachtung der von SOKO LiNX bald auf Vinyl gepreszten Musik. Und schuldig haben sich SOKO LiNX tatsächlich gemacht. Groszmachtfantasien eine Absage erteilen? Schuldig! Sonnen-Yuppies und Sommer-Hipstern den Mittelfinger zeigen? Schuldig! Konjunkturprogramme für die Industrie anschieben? Schuldig!
Und während die Musikbranche noch grübelt, wer denn hinter den drei maskierten Typen von SOKO LiNX stecken könnte, treten diese auf ihrem Erstlingswerk AUF DIE FRESZE. FERTIG. LOS! versweise in den Hintergrund und laszen andere für sich sprechen, respektive singen. „Popstar-Millionär trifft Punkrock-Ballade“ titeln schon bald die Gazetten, wenn SEBASTIAN KRUMBIEGEL von DIE PRINZEN bei der Hymne auf die grenzenlose Liebe Allein rumstehn als singendes Pendant zum sokolinxschem 4/4-Takt in Erscheinung tritt. Einmal in den deutschen Albumcharts am Wildern stecken sich SOKO LiNX quasi im Vorbeigehen gleich noch Goldkehlchen RODI von 100 KILO HERZ in die Tasche. So gibt er als eloquenter Dialogpartner in Demokratienpilzkultur philosophisch zum Besten, wie aus einem Kartoffelsalat eine Demokratie entstehen kann – muszabbanich. Apropos musznich: Beim Zeckenpartykracher muszichnich rappt die fulminante YETUNDEY das Album hinauf zur Klimax und legt eine textliche Sohle aufs Parkett, welche die drei Men in Masks unter ihren gewöhnungsbedürftigen Gesichtsbedeckungen erblaszen (Sieht eh keine Sau!) und zumindest für kurze Zeit verstummen läszt (Wers glaubt?!).
SOKO LiNX wandern mit ihrem Debütalbum AUF DIE FRESZE. FERTIG. LOS! nonchalant durch verschiedene musikalische Genres wie Punk, Rap, Elektro, Pop und etwas Neue Deutsche Härte und liefern ein sprachliches Feuerwerk ab, welches Generationen in einer Überschrift vereinen könnte: „Tu nicht, was du auch laszen kannst!“