Miira
Verzerrer und Wut Verzerrer und Wut Verzerrer und Wut Verzerrer und Wut Verzerrer und Wut Verzerrer und Wut.
Große Gesten müssen auch mal an die Wand gefahren werden. Was live im Wust, am Rand, im Morast aufbricht, findet auf „Sport“ aufs Neue einen Anfang. Ein Schlagzeug, das sich nach vorne arbeitet, große Hallfahnen und natürlich Referenzen aus allem. Das kennen wir. Vor allem aber: das große Wortlose.
File under: Instrumentalmusik, Gitarre, Band, Rastlosigkeit, Ruhe, Versuch, Widerspruch, Ermüdung, Schweiß, Gießerei.
Das Album „Sport“ erscheint am 11. Oktober 2018
Zement
Zurück zum Beton - beziehungsweise, in diesem Fall, zurück zum Zement: Das nach dem Baustoff benannte Duo veröffentlicht nun mit „Klinker“ nach dem 2016er-Debüt „Werk“ sein zweites Album.
Vorab zur LP auf dem Krautrock-Kompetenzzentrum Sunhair Music gibt es eine Singleauskopplung auf dem Nürnberger Label Verydeeprecords, das eher auf Techno in seiner weitesten Form spezialisiert ist - standesgemäß mit Remix als B-Seite.
Und genau diese Label-Wahl bildet die Entwicklung der Band schön ab: auf dem Weg vom ausufernden Krautrock hin zur patternbasierten Elektronik. Weniger Rock, mehr Sound. Weniger Song, mehr Track. Gitarren rücken in den Hintergrund und machen Synthesizern Platz. Zu Zeiten des ersten Albums haben die beiden zumindest noch behauptet, dass das Ganze improvisiert sei - jetzt wirkt es so, als ob jeder Ton an seinem Platz ist. Große formale Strenge, wie ein Zopf - und tight wie eine Faust (sorry).
Durch die kalte, überhaupt nicht verwaschene und sehr analytische
Produktion merkt man spätestens beim zweiten Durchhören, wie viele Schichten hier übereinander gelagert sind. Gut, es sind nur zwei Leute (Schlagzeug sowie Gitarre und Synthesizer) - aber Loops and Overdubs rule okay. Es fließt, langsam wie der Estrich auf der Baustelle. Selbst die Effekte sind sehr trocken und kontrolliert eingesetzt, zu keinem Zeitpunkt zu trippy oder „abgespaced“. Hier geht die Reise nicht zum Mond, hier geht es nur ums Schweben.